10 Monica Bonvicini und DIE SUCHT ZU SEHEN
Willkommen bei: Die Sucht zu SEHEN, dem Grisebach-Podcast. Alle zwei Wochen sprechen wir hier mit Menschen, die etwas in der Kunst - oder über sie – zu sagen haben. In der zehnten Folge begrüßen wir die Künstlerin und Professorin: Monica Bonvicini. Oder vielmehr: Sie begrüßt uns, nämlich in ihrem imposanten Atelier in den Uferhallen in Berlin-Wedding. Bonvicini wurde in Venedig geboren und sorgt nun schon seit vielen Jahren mit ihren spektakulären Großinstallationen für Aufsehen. Sie hat sich bereits mit Geschlechterrollen und Feminismus auseinandergesetzt, als der Sexismus noch öffentlich florierte. In den 80ern und 90ern begann sie mit vordergründig männlich besetzten Materialien wie Stahl, Chrom oder Beton zu arbeiteten, auch mit solchem, die bis dato eher dem Sadomaso-Publikum zugeschrieben wurden. So ließ sie In ihren Installationen eine Hängematte aus Gummi von der Decke hängen, überzog Werkzeuge mit schwarzem Latex und sperrte Kettensägen in Käfige. Neben dem Thema Gender aber interessiert Bonvicini auch das Verhältnis zwischen Architektur und Raum, sowie die Strukturen von Kontrolle und Macht. Mittlerweile blickt sie auf über 300 Einzelausstellungen und mehr als 20 internationale Biennalen zurück, hat unter anderem den Goldenen Löwen in Venedig gewonnen und ist seit 2017 auch noch Professorin für Bildhauerei an der Universität der Künste hier in Berlin. In der Kunsthalle Bielefeld eröffnet an diesem Wochenende ihre Einzelausstellung „Lovers Material“ mit zahlreichen neuen Werken. Ob es ihr Ziel war oder ist, zu provozieren, was der Fetisch von heute ist und welche Funktion sie im nächsten Leben gerne hätte: All das erzählt sie uns jetzt, in Folge 10 von Die Sucht zu SEHEN. Herzlich willkommen also: Monica Bonvicini.
Kommentare
Neuer Kommentar